Gemeinsam die Geschäfte führen
Der Mieterbund OWL hat eine neue Geschäftsführung (Foto). Sarah Bohnke ersetzt Ralf Brodda und Sandra Hengst führt ihre bisherigen Aufgaben nun als Mit-Geschäftsführerin weiter. Sie wollen mit ihren Kompetenzen den Mieterbund OWL in die Zukunft führen.
Ralf Brodda ist zum Jahreswechsel zurück in seine alte Heimat Stuttgart gewechselt und nun dort Geschäftsführer des Mieterbunds. Der Mieterbund OWL hat also seit 1. Januar 2024 eine neue Geschäftsführung, erstmals mit Sarah Bohnke und Sandra Hengst ein gleichberechtigtes Duo. Während Sarah Bohnke seit gut einem Jahr beim Mieterbund OWL arbeitet, ist Sandra Hengst schon seit Anfang 1997 dabei. Die gelernte Kauffrau fing in der Verwaltung an. Damals war noch einiges deutlich anders. Die Geschäftsstellen verteilt über die Region gab es schon, aber noch keine E-Mails und auch keinen Server, auf den die Mitarbeiter zentral zugreifen konnten. »Seinerzeit wurden Schriftsätze noch mit Hilfe einer elektronischen Schreibmaschine auf Durchschlagpapier erstellt«, erinnert sich Sandra Hengst. Sie war maßgeblich daran beteiligt, die Geschäftsstellen digital zu vernetzen. »Würde ich beruflich noch einmal neu anfangen müssen, könnte ich mir alternativ einen Job in der IT vorstellen. Schon in der Schule habe ich gerne programmiert«.
Sandra Hengst arbeitet gerne im Hintergrund. Buchführung, die Finanzen überhaupt, Verwaltung, Arbeitsorganisation, Digitalisierung, dies sind ihre Felder. Geht es darum, neue Software einzuführen oder Akten papierlos zu führen, ist sie maßgeblich. Die heute 51-Jährige ist beim Mieterbund OWL mit ihren Aufgaben gewachsen. Sie organisiert, prüft und verwaltet, sie arbeitet gerne mit Zahlen und legt damit die Basis für einen reibungslosen Ablauf. Sie wurde Assistentin der Geschäftsführung und ab 2017 stellvertretende Geschäftsführerin. »Für mich ändert sich jetzt gar nicht so viel. Sarah Bohnke und ich teilen uns die Aufgaben in der Geschäftsführung, ich werde weitestgehend weiter in meinen bisherigen Bereichen arbeiten«, sagt sie. Durch die Ernennung zur Mit-Geschäftsführerin wird manifestiert, was bereits seit Jahren praktiziert wurde. Ihren Job beim Mieterbund OWL macht sie gerne – und das schon seit 27 Jahren.
Sarah Bohnke hingegen ist erst seit dem 1. Januar 2023 beim Mieterbund. Die Volljuristin arbeitete ein Jahr als Beraterin und weiß so bereits, wo bei den Mitgliedern der Schuh drückt. Nun ist sie eine der beiden Geschäftsführerinnen. »Das heißt aber nicht, dass ich künftig gar keine Beratung mehr mache«, sagt die 35-Jährige. »Ich fühle mich mit den Mietern verbunden und unterstütze gerne. Aus eigenem Erleben weiß ich, wie es ist auf die Unterstützung bei Mietrechtsproblemen angewiesen zu sein«, unterstreicht die gebürtige Bielefelderin. Sie mag es, schnell helfen zu können. »Was mir ein gutes Gefühl gibt, sind die Rückmeldungen. Etwa, wenn jemand nach der Beratung aufsteht und sagt, ihm falle ein Stein vom Herzen und heute Nacht könne er wohl endlich wieder schlafen«. Sie übernimmt im Wesentlichen die Aufgaben von Ralf Brodda, zu denen neben der Qualitätssicherung in der Rechtsberatung und der Wohnungspolitik auch die Öffentlichkeitsarbeit gehört.
Studiert hat sie an der Universität Bielefeld. Dort ist sie bereits mit dem Mietrecht in Berührung gekommen. »In der Jura-Fakultät fand die erste Vorlesung bundesweit zum Mietrecht statt«, erinnert sie sich. Sie lauschte Ulf Peter Börstinghaus, der nicht nur Recht vermittelte, sondern auch viel über dessen Anwendung berichtete. Er ist Gründungsmitglied des Deutschen Mietgerichtstages e.V. und war bis 2017 dessen Vorsitzender. Der Verein, der sich auf das Mietrecht spezialisiert hat, veranstaltet eine Nachwuchsakademie für junge Juristen. An einer nahm Sarah Bohnke teil. »Das hat letztlich dazu beigetragen, dass ich beim Mieterbund angefangen habe«, sagt sie.